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Die Renaissance der Achtsamkeit in der Ära des visuellen Überflusses.



Going Viral - Social Media Design - St. Gallen, Peter und Paul
Going Viral - Social Media Design



Die Renaissance der Achtsamkeit in der Ära des visuellen Überflusses


Wir leben in einer Zeit, in der wir täglich eine Flut von visuellen Informationen konsumieren. Das „Zappen“ durch Instagram ähnelt einer im Sekundentakt vorgenommenen Wischbewegung des Fingers. Der schnelle Blick, das ständige Scrollen – all das prägt unser digitales Dasein. Studien zeigen, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne der Menschen durch ständige digitale Ablenkungen abnimmt. Doch was bleibt dabei wirklich hängen? Wie kann Content aufgenommen und verstanden werden, wenn wir ihm nicht die Zeit schenken, in die Tiefe seiner Botschaft vorzudringen?


Als Designbüro stehen wir genau vor dieser Herausforderung. Wir produzieren Content und fragen uns ständig, ob wir es schaffen, den flüchtigen Blick der Menschen zu verlangsamen. Können wir sie dazu bringen, einen Moment innezuhalten und mehr als nur die Oberfläche zu betrachten?


Ein wenig wehren wir uns auch gegen diesen schnellen Bilderkonsum. Könnt ihr euch noch an die aufwändig produzierten Werbespots erinnern? Heute sind sie fast zu Relikten verkommen, überholt von der Schnelllebigkeit der digitalen Medien. Achtsamkeit, ein Konzept, das ursprünglich aus der buddhistischen Meditation stammt und mittlerweile in der westlichen Psychologie etabliert ist, betont die Bedeutung des bewussten Erlebens des gegenwärtigen Moments. Doch genau hier setzen wir an.


Ein Experiment der Achtsamkeit


In unserem Bemühen, die Achtsamkeit zurück in die sozialen Medien zu bringen, haben wir ein Experiment gestartet. Einmal in der Woche gehen wir in den Naturpark Peter und Paul in St. Gallen und beobachten die Tiere. Oft sitzen wir stundenlang an einem Ort und lassen uns von den unscheinbaren Bewegungen der Tiere faszinieren. Diese Momente der Ruhe und Einfachheit sind es, die wir einfangen wollen – nicht immer mit der Kamera, sondern oft nur für den Moment und die Erinnerung.

Doch manchmal filmen wir einige Minuten dieser Augenblicke der Achtsamkeit. Der Content ist nicht geplant, denn die Tiere leben vor sich hin und tun das, was wir Menschen vielleicht langsam verlernen: ihrer Natur nachzugehen. Laut der Forschung kann das Beobachten und Interagieren mit der Natur das Stressniveau senken und das Wohlbefinden steigern. Diese Praxis ist bekannt als "Naturtherapie" oder "Ökotherapie". Wir nehmen diese Szenen durch die Linse wahr, ohne sie zu inszenieren.



Die Resonanz auf echte Momente


Auf unserer Instagram Experimentierplattform boxigraphy haben wir einige dieser Videos hochgeladen. Zu unserer Überraschung erreichte das erste Video über 5 Millionen Klicks. Es folgten mehrere viral gegangene Videos unserer Steinböcke, die Millionen von Klicks erzielten. Unser letztes Video erhielt über 42 Millionen Klicks.

So paradox es klingt – die Achtsamkeit scheint das neue Social Media Geheimnis zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass sich viele Menschen weltweit wieder nach authentischen Erlebnissen und einer Verbindung zur Natur sehnen. Forschung zeigt, dass das bewusste Erleben des Moments und die Reduktion von Ablenkungen positive Effekte auf die mentale Gesundheit haben können. In einer Welt des schnellen Konsums bieten diese ruhigen, authentischen Momente eine Art Zuflucht. Sie erinnern uns daran, wie es ist, wirklich präsent zu sein und den Augenblick zu genießen.



Der Wert der Langsamkeit


In einer Zeit, in der Geschwindigkeit und ständige Verfügbarkeit dominieren, entdecken wir den Wert der Langsamkeit neu. Diese Entschleunigung ermöglicht es uns, tiefere Verbindungen zu den Inhalten herzustellen und sie auf einer emotionaleren Ebene zu erleben. Die Achtsamkeit in den sozialen Medien ist nicht nur ein Trend, sondern ein Bedürfnis, das unsere überreizten Sinne wieder ins Gleichgewicht bringt.


Vielleicht ist es an der Zeit, dass Unternehmen umdenken und ihre Social-Media-Strategien nicht länger an gängigen Konzepten orientieren. Stattdessen sollten sie sich auf ihre Kernbotschaften besinnen und Content schaffen, nach dem sich die Menschen wirklich sehnen – Achtsamkeit. Denn wie sich zeigt, ist es genau diese Achtsamkeit, die in der Ära des visuellen Überflusses einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Video https://www.instagram.com/reel/C6T-Xb7olsS/?igsh=cW81YXRodjQ3czE4



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